Bernd Neumann

Uwe Johnson

»Die Biographie in ihrer gediegeneren Form, die sich auf das abgeschlossene Leben der Treuen und Tapferen beschränkt, darf wohl als der schönste Lohn für menschliche Tugend gelten, der ganz uneigennützig gegeben und empfangen wird: denn weder kann der Biograph auf den Dank seines Helden hoffen, noch vermag dieser selbst aus der ihm erwiesenen Auszeichnung Nutzen zu ziehen.« Diese Sätze stehen am Anfang des »Israel Potter« von Herman Melville. Uwe Johnson übersetzte sie im Jahr 1959 ins Deutsche. Der Text des Melvilleschen Seefahrerromans fährt fort: »Israel Potter verdient diese Ehrung durchaus.« Was dem Seefahrer Potter zustand, gebührt auch Uwe Johnson.
Dessen Leben und Schreiben vollziehen sich in gewisser Weise unter der immerwährenden Dominanz von Flüssen und Meeren. In Mecklenburg aufgewachsen, stammte Uwe Johnson gleichwohl aus Pommern. Die Bezeichnung »Pommern« aber meint, der ursprünglichen wendischen Wortbedeutung nach: »die, die am Meer wohnen«. Das wiederum tat Uwe Johnson sein Leben lang - selbst in seinen Berliner Tagen.
Anfang und Ende seines Lebens besitzen als unmittelbare Nähe ein sehr weites und sehr dunkles Wasser. Uwe Klaus Dietrich Johnson wurde am 20. Juli 1934 im Pommerschen Cammin an den Ufern der sich zum Bodden erweiternden Dievenow geboren. Er starb in der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1984 im englischen Sheerness-on-Sea an den Ufern der Themse, die sich dort bereits in die Weiten der Nordsee öffnet.
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Reihe
Einband
Seiten
878
ISBN (Print)
Preis (Print)
ISBN (eBook)
978-3-86393-504-7
Preis (eBook)
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